Zurück nach Syrien

 

ALLES UMSONST!

Ein Filminterview mit Hayat aus Syrien

(13 min.; arabisch mit deutschen Untertiteln)

Realisation: Dörte Ulka Engelkes
Übersetzung: Nawal El Ahmar
Schnitt: Abbas Yousefpour
Produktion: © AUDINFILM 2016

Mit vielen anderen machen sich Hayat mit ihrer Mutter und Schwester im Sommer 2015 von Damaskus auf den Weg nach Deutschland.
Sie verkaufen alles, um die Flucht und die Schleuser zu bezahlen.
Zurück bleiben die Ehemänner mit den Kindern.
Wochenlang sind sie unterwegs, mit dem Flugzeug, im Schlauchboot und tagelang zu Fuß durch Südeuropa Richtung Norden.
Sie sind guter Dinge, trotz der Strapazen.

Ihr Ziel ist ein Land, in dem jeder Arbeit hat, ein Haus und ein Auto.
Ein Land, daß sie willkommen heißt.
So jedenfalls verstehen sie die Medienberichte.

Zunächst landen sie in Berlin und hoffen, dort bleiben zu können.
Doch sie werden erst ins Lager Friedland überstellt und nach 2 Monaten in ein kleines Dorf verlegt.
Mittlerweile ist es November.
Sie bekommen eine große Wohnung;
In der Gemeinde gibt es viele Helfer und die drei werden wie die vielen anderen Geflüchteten intensiv von ehrenamtlichen Alltagsbegleitern betreut.

Doch sie werden immer unglücklicher.
Was ist passiert?

Im Filminterview erzählt Hayat, wie es ihr in Deutschland als Flüchtling ergangen ist und warum sie unbedingt zurück nach Syrien will – trotz des Krieges.

Es dauert einige Monate, bis ihre Rückreise ermöglicht und organisiert werden kann.
Die Bundesregierung unterstützt keine Rückreisen in unsichere Herkunftsländer.
Nur durch private Spenden und Engagement von Leuten, kann ihre Rückflug im Juni von Berlin über Teheran nach Damaskus gelingen.
Hayat und ihre Mutter sind im Sommer 2016 wieder zuhause, bei ihren Kindern, in ihren Familien. Im Krieg.

Es geht ihnen soweit gut.

Einen Monat später schickt Hayat eine Nachricht an ihre Schwester, die in Deutschland geblieben ist:
‚warum sind wir nur wieder nach Syrien zurückgegangen…?’.

Danach schreibt sie einen Post:

Meine Vormittage sind nicht mehr wie früher.
Meine Tasse Kaffee schmeckt nicht mehr wie früher.
Nichts ist mehr wie früher.
Selbst das kleine Mädchen in mir, ist nicht mehr dasselbe.
Mir bleibt nichts anderes als ein Stift, der schreibt, was er schreibt.
Dieser Stift schreibt nur, wie mein Herz schlägt und wie mein Herz blutet.
Alles ist anders geworden.
Alles ist jetzt nur noch Veränderung.
Mein Herz lebt nicht mehr – jetzt und in jeder Sekunde bis in alle Ewigkeit.